Artikelthema Cloud-Infrastruktur aufbauen mit Titel und Bild

Viele E-Commerce-Unternehmen betreiben Ihren Online-Shop bei externen Hosting-Anbietern (Providern). Das technische Know-how zum Betrieb der Hardware kann dadurch ausgelagert werden. Die Angebote der Provider reichen hierbei von Shared Hosting, Private Hosting, Dedicated oder Virtual Dedicated Server, Managed Hosting Server, direktes Server Housing bis hin zum Hosting in einer Cloud. Dadurch können Sie mehr oder weniger individuell agieren. Für größtmögliche Flexibilität und hohe Ausfallsicherheit bietet sich das Cloud-Hosting an. Sie können sich auch eine eigenständige Cloud-Infrastruktur aufbauen, was aber aufgrund von Aufwand und Kosten nur wenige große Unternehmen tatsächlich umsetzen. Was unter einer Cloud-Infrastruktur zu verstehen ist und welche weiteren Vorteile sich aus der Verwendung einer Cloud-Infrastruktur ergeben erfahren Sie hier.

Mehr Informationen zu den Formen von Webhosting können Sie im Beitrag „Webhosting-Tipps“ erhalten.

Was ist eine Cloud-Infrastruktur?

Eine Cloud-Infrastruktur unterscheidet sich nicht von der normalen Infrastruktur eines Rechenzentrums. Die notwendigen Komponenten sind Server, Datenspeicher, Ressourcen für die Rechenleistung sowie Funktionen für die Sicherheit der hinterlegten Daten. Die Besonderheit ist hier, dass es sich um eine virtuelle Infrastruktur handelt. Beim Hosting einer Cloud mietet man keine echte Hardware eines Rechenzentrums, die dort erst physisch eingebaut und eingerichtet werden muss. Die physische Hardware wird mittels Software in virtuelle Bereiche aufgeteilt und diese werden nach Bedarf der Kunden durch den Provider zugewiesen.
Eine Cloud-Infrastruktur ist also eine virtualisierte Hardware, die ein Provider über das Internet oder ein Netzwerk bereitstellt und die dann genutzt werden kann. Durch die Virtualisierung kann sich die Cloud flexibel an Leistungsanforderungen anpassen. Benötigt man mehr Rechenleistung oder Speicherkapazität, werden die bereits verfügbaren Leistungen virtuell ergänzt. Das Modell zur Bereitstellung einer solchen Infrastruktur wird auch als Infrastructure-as-a-Service (IaaS) bezeichnet.
Cloud-Infrastruktur Vorteile E-Commerce

Was sind fünf wesentliche Vorteile, wenn Sie eine Cloud-Infrastruktur für Ihren Online-Shop nutzen?

1. Anpassungen der Cloud-Kapazität erfolgen instantan (sofort)

Bei Nutzung einer Cloud müssen Leistungsanpassungen nicht mehr mechanisch und unter höherem Zeitaufwand gemacht werden, da es sich um eine internetbasierte Lösung handelt. Wie bei anderen virtualisierten Lösungen können neue Anforderungen oder Änderungen daher sofort durchgeführt werden. Wollen Sie beispielsweise ein größeres Produktsortiment in Ihren Online-Shop importieren, kann für die schnellere Datenübertragung beim Hosting-Provider kurzfristig mehr Leistung angefragt werden. Statt die Hardware händisch zu ergänzen, ist die erforderliche Kapazität mit nur wenigen Klicks sofort verfügbar und einsatzbereit.

2. Die Infrastruktur in einer Cloud-Umgebung ist leicht skalierbar

Mit der Nutzung Ihres Online-Shops in der Cloud wird das Shopsystem auf die dafür benötigte Infrastruktur umgezogen, die virtualisiert ist und sich wesentlich einfacher skalieren lässt. Das bedeutet Speicherkapazität und Rechenleistung können unkompliziert erweitert beziehungsweise nach Bedarf angepasst werden. Das ist gerade dann wichtig, wenn mehr oder weniger Leistung gebraucht wird. Bei überdurchschnittlicher Auslastung durch sehr viele Anfragen können Sie beispielsweise automatisch weitere Webserver starten lassen, die die Last kurzzeitig mittragen und sich bei sinkender Auslastung selbst aus dem System wieder entfernen.

Wächst ein Online-Shop, ist die Vergrößerung der Kapazität in einer virtuellen Umgebung ebenfalls leichter umzusetzen. Die jeweiligen Einzelbestandteile Ihrer Cloud-Infrastruktur – sei es Arbeits-, Festplattenspeicher oder Rechenleistung – können zudem unabhängig voneinander und automatisch skaliert werden.

3. Flexible Abrechnung und monatlich verteilte Kosten

Die Preisgestaltung im Rahmen von Cloud-Hosting richtet sich nach der Nutzung – also der gerade benötigten Leistung. Dadurch können Leistung kurzfristig und nach Bedarf hinzugebucht oder abbestellt werden und die Kosten bleiben für das Unternehmen transparent. Zeitlich begrenzte höhere Kosten verteilen sich zudem gleichmäßig auf die häufig monatlich getakteten Abrechnungen. Das trifft vor allem auf Cloud-Hosting bei externen Anbietern zu.

4. Standortunabhängiger Zugriff auf den Online-Shop

Ein weiterer Vorteil eines Cloud-Betriebs ist die standortunabhängige Nutzung, die eine Cloud-Infrastruktur ermöglicht. Auf die Cloud kann von verschiedenen Standorten aus zugegriffen werden. Das vereinfacht das Arbeiten remote aber auch die Zusammenarbeit über verschiedene Unternehmensstandorte hinweg wesentlich. Der Internetzugriff ist für den Zugang zum virtuellen Netzwerk natürlich Voraussetzung.

Abhängig von den genutzten Cloudanbietern sind die Serverstandorte zudem automatisch über verschiedene Länder verteilt. Ist der Online-Shop auf internationale Zielmärkte ausgerichtet, kann er in den Ländern mit entsprechendem Serverstandort vor Ort sogar schneller verfügbar sein.

5. Hohe Ausfallsicherheit dank Cloud-Betrieb

Wollen Sie Ihren Online-Shop in einer Cloud-Infrastruktur aufbauen, können Sie die Ausfallsicherheit des Online-Shops wesentlich steigern. Da die wichtigen Daten auf verschiedene Webserver verteilt sind, kann bei Ausfall eines Servers ein anderer Webserver die Leistungen übernehmen. Auf diese Weise kann schnell auf kurzfristige Änderungen reagiert werden und durch die niedrige Ausfallquote des Online-Shops steigt Ihre Wettbewerbsfähigkeit gegenüber der Konkurrenz. Greifen Sie zudem auf externes Cloud-Hosting zurück, werden Software- und Update-Installationen automatisch vom Provider übernommen. Die Aktualität des von Ihnen genutzten Systems ist damit jederzeit gegeben.

Was ist beim Einrichten der technischen Umgebung Ihres Online-Shops zu beachten?

Denken Sie darüber nach, Ihren Online-Shop in einer Cloud-Infrastruktur zu nutzen, können Sie wie folgt vorgehen:

  • Überlegen sie sich genau die technischen Anforderungen, die für einen langfristigen und zuverlässigen Betrieb Ihres Online-Shops erforderlich sind.
  • Wählen Sie einen Hosting-Dienstleister mit passendem Angebot aus und erstellen Sie ein Konzept für die zukünftige Infrastruktur.
  • Bei der Wahl des Cloud-Hostings sollten Sie auf folgende Dinge achten:
  1. Welche Kosten für das Hosting kommen langfristig auf mein Unternehmen zu?
  2. An welchem Standort möchte ich die Server hosten?
  3. Welche Richtlinien bezüglich Datenschutzes sind zu beachten, denn DSGVO-konformes Hosting ist nicht an allen Standorten gleichermaßen möglich.
  4. In welchen Ländern sitzt meine Zielgruppe, denn dort wäre für eine schnelle Verbindung zum Online-Shop ein Serverstandort sinnvoll.
  • Sobald Ihnen die gewünschten Kapazitäten auf dem Webserver zur Verfügung stehen, erhalten Sie anschließend die IP-Adresse und die Zugangsdaten und können den Online-Shop einrichten lassen.
  • Für den Umzug in die neue Hosting-Umgebung sollten Sie Ihre Nutzer gegebenenfalls auf den Wartungsmodus beziehungsweise den nur wenige Stunden (1-4 Stunden) dauernden Ausfall des Online-Shops hinweisen.
  • Durch den anschließenden Betrieb in der Cloud haben Sie außerdem den Vorteil, dass Ihnen in der Regel ein virtuelles Dashboard zur Verfügung steht. Mit diesem sind Sie jederzeit über den Status Ihrer Hosting-Umgebung wie beispielsweise der tatsächlichen Auslastung zeitnah informiert.
Cloud-Infrastruktur-Checkliste-Online-Shop
Nach diesem Überblick können Sie nützliche Tipps zur Skalierung einzelner Komponenten wie Webserver oder Datenbankserver in unserem Beitrag zum Skalieren von Online-Shops nachlesen.