Pakete im Hintergrund, Bildschirm Icon und Artikel-Überschrift

Ursprünglich in den USA entstanden ist der „Black Friday“ ein inzwischen auch hierzulande etabliertes Shopping-Event. So gilt der Freitag nach dem Thanksgiving-Fest in Amerika als Start in die vorweihnachtliche Verkaufssaison.

Seit 2013 häufen sich auch im deutschen Handel die Rabattaktionen und Sonderangebote an diesem Tag. Am darauffolgenden Montag feiert die Digitalbranche den „Cyber Monday“ und schließlich ist die ganze Woche um Thanksgiving herum zur sogenannten „Cyber Week“ angewachsen, bei der sich Händler vergleichsweise mehr kaufbereite Kunden versprechen. In den letzten Jahren belegen die steigenden Umsatzzahlen im Online-Handel den Erfolg des Shopping-Events.

Allein in diesem Jahr wollen laut einer Studie 69 % der Befragten ihre Einkäufe zum „Black Friday“ online tätigen (Studie von Blackfriday.de). Damit Sie Ihren Kunden ein störungsfreies Einkaufserlebnis bieten können, haben wir folgende technische Tipps zum „Black Friday“ für Ihren Online-Shop.

Serverkapazität erhöhen

Sprechen Sie mit Ihrer IT-Abteilung beziehungsweise Ihrem Hosting-Anbieter und klären Sie ab, dass im gesamten Zeitraum des Shopping-Events ausreichend Serverkapazität zur Verarbeitung von Bestellungen beziehungsweise Seitenaufrufen vorhanden ist. Für den normalen Betrieb ist dem Online-Shop meist eine bestimmte Serverleistung zugewiesen. Ist aber mit einem enormen Anstieg der Anfragen zu rechnen, besteht die Gefahr, dass die voreingestellte Kapazität zur Verarbeitung nicht mehr ausreicht. Für diesen Fall ist eine Skalierung – sprich Erhöhung – der Serverkapazität sinnvoll, um Bestellabbrüche aufgrund zu langer Antwortzeiten der Server im Vorfeld zu vermeiden und die Erreichbarkeit des Online-Shops durchweg zu gewährleisten.

Korrekte Verrechnung von Preisnachlässen vorab prüfen

Vermutlich ist Ihnen das Thema bereits im Zuge anderer Rabattaktionen oder der Mehrwertsteuersenkung begegnet. Ist dies nicht der Fall müssen Sie hier darauf achten, dass versprochene Rabatte oder Preisreduktionen ordnungsgemäß im Frontend des Online-Shops gut sichtbar ausgezeichnet werden. Bei der Preisberechnung müssen dafür die entsprechenden Regeln in der Shop-Software hinterlegt sein. Auch der Zeitraum der Aktion muss bestimmt werden, damit die Rechnungs- und die Bestelldaten ordnungsgemäß in den angebundenen Systemen verarbeitet werden können. Hier können Sie mit einer vorherigen Prüfung etwa in einer Testumgebung alle Eventualitäten abklären und die korrekte Auszeichnung, Übermittlung und Rechnungserstellung prüfen.
Fehlt Ihnen eine geeignete Testumgebung, lässt sich dies beispielsweise für Shopware im Demoshop über das Rabattmodul per „Aktion anlegen“ testen:

Ansicht Shopware-Backend für Rabatt-Aktionen
Ansicht Shopware-Backend für Rabatt-Aktionen
Ansicht Shopware-Backend für Rabatt-Aktionen

Ansichten aus dem Shopware-Demoshop

Lieferkapazitäten beachten

Gerade zu größeren Shopping-Events muss inzwischen besonders im Online-Handel mit zusätzlichem Bestellaufwand gerechnet werden. Daher sollten personelle Kapazitäten für die Bestellverarbeitung entsprechend der erwarteten Nachfrage nach Möglichkeit aufgestockt werden. Um potentielle Lieferengpässe zu vermeiden kann man zudem mit einem zusätzlichen Lieferdienst in Kontakt treten. Gerade bei sehr nachgefragten Produkten sollte im Online-Shop außerdem rechtzeitig angezeigt werden, wenn sich die Lagerbestände leeren und nur noch wenige Exemplare verfügbar sind. Üblich ist es beispielsweise, ab einem bestimmten Lagerbestand einen Hinweis direkt in der Produktinfo zum Restbestand anzeigen zu lassen.

Vorsicht Bot-Alarm!

Gerade zu solchen umsatzstarken Events mit limitierten Sonderaktionen werden vermehrt Bots eingesetzt. Diese Software ist besonders in Bezug auf auflagenbegrenzte und begehrte Produkte bekannt, die das Programm automatisiert erwirbt. Um zu vermeiden, dass die Artikel überteuert und auf Umwegen beim Zielkunden landen, könnten Sie gemeinsam mit einem technischen Experten die Anfälligkeit Ihres Bestellprozesses prüfen oder sich etwa mit Captcha-Eingaben vor dem Bestellabschluss absichern.

Bestellprozess auf Effizienz prüfen

Wie bereits im vorherigen technischen Tipp zum „Black Friday“ angesprochen, ist es sinnvoll, die Bestellprozesse auf Effizienz zu prüfen und gegebenenfalls nach zu justieren. Stellen Sie sicher, dass der Warenkorb auch von Ihren Aktions-Seiten aus leicht zu finden ist. Prüfen Kunden ihren Warenkorb, sollte auch die Möglichkeit gegeben sein, den Einkauf direkt aus dem Warenkorb heraus fortzuführen, bevor es zur Kasse geht. Sofern nicht vorhanden, können Sie neue Kunden als „Gast“ bestellen lassen. Dadurch sparen diese Zeit und wünschen die Kunden doch ein Kundenkonto, geben Sie ihnen die Option dazu einfach nach dem Bestellabschluss.

Bonus-Tipp zum „Black Friday“: Vorsicht Abmahnrisiko

Zur Vermeidung rechtlicher Streitigkeiten sollten Sie nicht direkt mit „Black Friday“ werben, da es sich hierbei um eine bereits eingetragene Marke handelt, deren Lizenznehmer die Black Friday GmbH in München ist. Mit der Entscheidung des Bundespatentgerichtes zu Jahresanfang besteht zwar für „den Bereich Werbedienstleistungen sowie Handelsdienstleistungen mit Elektro- und Elektronikwaren“ kein Markenschutz mehr, doch möchten wir Ihnen empfehlen, zur Sicherheit lieber auf die Nutzung der Wortmarke zu verzichten und vielleicht sogar einen eigenen Namen z. B. „Green Sales Week“ dafür zu nutzen.

Mit der Optimierung des Online-Shops rechtzeitig beginnen

Auch wenn bereits das Marketing mit Angeboten zum „Black Friday“ zu werben beginnt, bleibt Ihnen im Moment noch ausreichend Zeit, sich mit den technischen Prüfungen und Anpassungen auf das Shopping-Event vorzubereiten. Warten Sie jedoch nicht zu lange, um die wichtigen technischen Punkte in Ihrem Online-Shop zu optimieren. Sind Sie als Shopbetreiber relativ neu im E-Commerce tätig, sollten Sie sich zudem nicht scheuen, kompetente Unterstützung zu suchen und sich Alternativen zu bestimmten Szenarien im Vorfeld zu überlegen.