3. Teil zum E-Commerce-Projekt mit der Partner-/Agenturauswahl - Hinweis auf Titel und Icon sowie Bild zweier Frauen im Gespräch

Nachdem die Konzeption aufgestellt und die wichtigsten Faktoren für Ihren Online-Shop definiert sind, geht es jetzt an die System- und Agenturauswahl. Im Folgenden stellen wir sieben wesentliche Fragen zusammen, die Sie sich vor Projektbeginn beantworten sollten, um eine differenzierte Entscheidung zu treffen.

Themenreihe: In 4 Schritten zum erfolgreichen E-Commerce-Projekt

  1. Die Ermittlung Ihrer Ziele und des Bedarfs
  2. Die Einordnung des Vorhabens
  3. Die Wahl des richtigen Shopsystems
  4. Die Suche nach geeigneten Projektpartnern

Hat sich ein Kunde aufgrund des ersten Eindrucks entschieden, in Ihrem Online-Shop zu bleiben, gibt neben anderen Faktoren letztlich der Produktdetailseiten-Aufbau einen wesentlichen Impuls zum Kauf des Produktes. Mit diesen nützlichen Tipps und Hinweisen können Sie bei der Gestaltung Ihrer Produktdetailseiten bei Ihren Kunden punkten.

Hinweis: Notieren Sie sich, was Sie selbst im Unternehmen leisten können und bei welchen Punkten Sie sich Unterstützung wünschen. Damit können Sie sich direkt auf die Suche nach passenden Projektpartnern und der richtigen Systemsoftware machen.

Wie groß ist der Anteil an Eigeninitiative und Unterstützung durch Dienstleister?

Sofern Ihr Unternehmen nicht selbst über eine entsprechende IT-Abteilung verfügt, benötigen Sie für die Planung des Shop-Relaunchs sowohl ein geeignetes Shop-System als auch Experten, die es für Sie umsetzen. Dabei hat die Wahl des Shop-Systems einen direkten Einfluss auf die Auswahl an Dienstleistern, die sich häufig auf die Umsetzung bestimmter Systeme spezialisiert haben. Gleichzeitig entscheiden die Größe Ihrer bisherigen Systemlandschaft sowie des geplanten Projektumfangs darüber, ob sich bestimmte Agenturen für die Umsetzung eignen. Ideal ist es, wenn sich diese Dienstleister zum Beispiel auch mit den restlichen Systemen auskennen, die Sie ebenfalls im Einsatz haben.

Wichtige Fragen im Rahmen der Systemsuche

1. Möchten Sie alles aus einer Hand oder suchen Sie ein System mit einer breiten Anbieterplattform, sodass Ihnen beispielsweise Erweiterungsoptionen von Drittanbietern oder ein Marktplatz-Plugin zur Verfügung steht?

Denken Sie daran, dass teilweise auch hochpreisige Systeme Erweiterungsoptionen einschränken können. Prüfen Sie, welche weiteren Möglichkeiten Ihnen neben den geforderten Leistungen zur Verfügung stehen werden.

2. Wie groß ist das Erweiterungsumfeld?

Prüfen Sie hier zusätzlich, ob Sie aus verschiedenen Lösungen/Anbietern für die einzelnen Funktionalitäten wählen können, oder, ob Sie sich mit der Wahl des Systems ebenso auf vorgegebene Drittanbieter festlegen müssen.

3. Nach welchen Kriterien sollten Sie ein Shopsystem auswählen?

a. Hierfür gibt es leider keine eindeutige Antwort, da es sich immer um eine Einzelfallbetrachtung handelt. Es gibt nicht das eine perfekte Shopsystem, das alles leisten kann und Sie zukunftssicher aufstellt. Natürlich gleichen sich Funktionsumfang und Leistungen von Shopsystemen immer mehr an, um die Herausforderungen verschiedener Zielgruppen abdecken zu können. Dennoch gibt es Unterschiede und es ist enorm wichtig, dass Sie diese richtig evaluieren, um eine passende Lösung für Ihr individuelles Projekt zu finden.

b. Orientieren Sie sich für eine Vorauswahl des Shopsystems daher zunächst an groben Richtlinien, wie Flexibilität, Kosten oder Anzahl der Dienstleister für das gewählte System.

c. Die Flexibilität der Systemarchitektur ist ein entscheidender Faktor, den Sie gut bewerten sollten, da dieser eng mit den Kosten verbunden ist. Unflexible Systeme können notwendige (individuelle) Anpassungen verhindern, gleichzeitig gehen mit größeren Freiheiten in der Anpassung stark steigende Kosten einher. Finden Sie ein zum Budget passendes Maß und bleiben Sie realistisch, was Ihren Bedarf an Flexibilität angeht.

d. Sammeln Sie weitere Informationen zum Systemhersteller, um in Erfahrung zu bringen, wie der Hersteller sich bisher entwickelt hat und wie er sich für künftige Entwicklungen aufstellt, wie viele Online-Shops mit dem System ungesetzt wurden und wie die Einstellung zu Partnerschaften aussieht.

4. Wieso ist es sinnvoll, sich die Roadmap der Systemhersteller anzusehen?

a. Sammeln Sie Informationen zu geplanten Weiterentwicklungen oder Roadmaps der Systemhersteller. Dadurch erhalten Sie eine Idee davon, wie oft das Unternehmen das System ausbaut und mit welchen Release-Zyklen Sie gegebenenfalls zu rechnen haben.

b. Der Umfang und Detailgrad der geplanten Inhalte, kann Ihnen außerdem einen Anhaltspunkt darüber geben, wie zukunftssicher das System ist und liefert zugleich einen Ausblick auf künftige Funktionalitäten, die Sie vom System erwarten können.

Hinweis: Was Sie vermeiden sollten!
Vermeiden Sie Systeme, deren Anbieter auch gleichzeitig als Partner für die Umsetzung auftritt. Ein Systemhersteller, der dies macht, zeigt in der Regel ein geringes Umfeld an Partnern. Sie verbauen sich damit die Option, Spezialisten z. B. im Bereich UI/UX in die Umsetzung zu integrieren.

All diese Vorarbeit unterstützt Sie dabei, eine informierte Entscheidung zu treffen, die Sie mit Ihren Plänen für das Shop-Projekt sowie Ihr Unternehmen in Einklang bringen können.

Relevante Fragen bei der Agentursuche

5. Wie sieht es mit der Agenturlandschaft aus?

Auch wenn der Hinweis an dieser Stelle vielleicht etwas unerwartet ist: Agenturen werden von Unternehmen tendenziell häufiger gewechselt als das Shop-System, das sie im Einsatz haben. Informieren Sie sich daher umfassend über die Leistungen und Referenzen der Agenturen und wie viele es zum von Ihnen gewählten Shopsystem in Ihrer Nähe gibt. Je größer die Auswahl an Dienstleistern ist, desto flexibler sind Sie, eine Agentur zu finden, die zu den gesetzten Anforderungen passt. Finden Sie ebenfalls heraus, was die jeweiligen Agenturen in den Bereichen Design, Frontend, Backend und Anbindungen leisten. Vermeiden Sie es auch “gekoppelte Dienstleistungen” zu beziehen. Sie sollten sich niemals in der Situation wiederfinden, in der Sie die Agentur nicht wechseln können, weil Sie parallel einen Vertrag zum Hosting über die Agentur gemacht haben, oder weil Ihr Payment Vertrag über die Agentur läuft.

6. Wie sieht die Unterstützung nach dem Projekt aus?

Denken Sie ebenfalls darüber nach, wie die Unterstützung im Anschluss des Shop-Projekts gesichert ist. Ist Ihr Unternehmen selbst in der Lage, die technische Betreuung selbständig fortzuführen? In diesem Fall müssen Sie lediglich die Support-Leistung des Systemherstellers gründlich bewerten, der Ihr Team mit allem nötigen Knowhow versorgen sollte. Haben Sie sich hingegen für die Zusammenarbeit mit einem Dienstleister entschieden, sollten Sie die jeweiligen Konditionen des Systemherstellers sowie des Dienstleisters bewerten.
Im Rahmen unseres einstündigen Webinars zu diesem Thema haben die Teilnehmer ebenfalls gefragt, inwiefern die deutsche Systemlandschaft bei der Systemauswahl relevant ist. Die Frage wurde von unserem Geschäftsführer Uli Häfele wie folgt beantwortet:

„Aus meiner Erfahrung heraus sollte sich die Entscheidung für ein Shopsystem immer an der Zielgruppe orientieren und wo der Service eigentlich gebraucht wird. Es wird also nicht die Agenturlandschaft nach dem System gewählt, sondern die vorhandene Agenturlandschaft beeinflusst die Systemauswahl.

Ein Beispiel: Sie wollen eine internationale Handelsplattform mit lokalen Verantwortungen aufbauen. Gegebenenfalls soll das Tochterunternehmen das Shopsystem eigenständig mithilfe einer (lokal ansässigen) Agentur für den Markt vor Ort weiterentwickeln. Das heißt, das Shopsystem muss dort auch unterstützt werden können durch die Agentur. Ist das nicht der Fall, weil keine Agentur das entsprechende Wissen mitbringt, dann sollte diese Erkenntnis in die Systemauswahl einfließen.“

Uli Häfele – Geschäftsführer EXCONCEPT

Für professionelle Unterstützung können Sie sich gerne auch unverbindlich an unsere E-Commerce-Experten wenden.