B2B-Konfigurator mit Online-Shop-System-Funktionen Artikelvorschau

Ähnlich wie im B2C-Bereich werden auch im B2B-Commerce verschiedene Optionen zur Produktkonfiguration für verbesserte Kundenerlebnisse immer wichtiger. Oftmals lassen sich viele der Anforderungen von B2B-Unternehmen an solche Konfiguratoren bereits mittels der E-Commerce-Funktionen Ihres Online-Shops abbilden. Daher möchten wir effiziente und kostensparende Möglichkeiten aufzeigen, wie ein B2B-Konfigurator mit den Funktionen eines Online-Shops praktisch nachgebildet werden kann.

Definition B2B-Konfigurator

Ein Produktkonfigurator oder auch ein B2B-Konfigurator für Produkte ist eine Software, mit deren Hilfe man über die verschiedenen Auswahl-Möglichkeiten ein Produkt passend zu seinen eigenen Anforderungen individuell planen kann. Das Ziel ist dabei die Anfrage eines Angebots, die Auslösung einer Bestellung oder die Beauftragung der Fertigung des Produkts. Passende Beispiele für den Einsatz von Produktkonfiguratoren aus dem B2B-Bereich sind etwa Antriebs-, energietechnische oder pneumatische Systeme, die vor der Auslieferung für ihre Einsatzgebiete spezifiziert werden müssen.

Bekannte Beispiele im B2C-Bereich sind Konfiguratoren für individuelle Küchen oder auch für PCs mit selbst zusammengestellten Komponenten. Entsprechend seiner Anforderungen erhält man am Ende der Konfiguration entweder die Traumküche, die exakt in die verwinkelte Küchenecke passt oder den High-end-Computer, der samt leistungsstarker Grafikkarte direkt zusammengebaut geliefert wird.

Erleichterungen durch B2B-Konfiguratoren im B2B-Commerce

Im Geschäftskundenumfeld schätzen immer mehr Unternehmen die Erleichterungen im Vertrieb, die B2B-Konfiguratoren für Produkte bieten. So sehen laut der GEXSO-Studie circa 80 Prozent der Industrieunternehmen „Produktkonfiguration zunehmend als Erfolgsfaktor für ihr Industriegeschäft“ an. Damit können sie den wachsenden Wunsch nach kundengerechter Individualisierung der Produkte erfüllen. Besonders, da mit einer solchen kundenzentrierten Herangehensweise dem B2B-Kunden schließlich ein konkretes Endprodukt für sein spezielles Problem präsentiert werden kann.

B2B-Konfiguratoren liefern hierfür die Lösung, indem Kunden selbst bereits per Auswahl der Konfiguration wichtige Eckdaten wie Verwendungszweck oder besondere Funktionen angeben können. Anhand dieser Informationen sind außerdem die Kundenberatung und der Kundenservice in der Lage, eine bessere individuelle Beratung zu geben und konkrete Angebote zu formulieren.

Online-Shopsysteme können grundlegende Funktionen von B2B-Konfiguratoren abbilden

Statt aber auf den Einsatz komplexer Softwarelösungen zu verweisen, möchten wir den Blick auf den Funktionsumfang von Online-Shopsystemen wie etwa von Shopware lenken. Viele Shopsysteme sind durch ihre Funktionsfülle heutzutage bereits in der Lage, grundlegende Anforderungen an B2B-Konfiguratoren im E-Commerce abzubilden.
Die Kategorisierung und Produktfilter, Variantenoptionen, Individualisierungen und Produkt-Bundles stehen hierfür als Lösungen beispielsweise bei Shopware zur Verfügung, die auch miteinander kombiniert werden können. Vorteilhaft ist dieses Vorgehen vor allem bei begrenztem Budget sowie dem Wunsch, weitestgehend mit standardisierten Systemen zu arbeiten.
Schließlich lässt sich die Optik, das Feeling und die Bedienfreundlichkeit eines B2B-Konfigurators problemlos im Frontend nachbilden, sodass sich die Bedienung innerhalb des Online-Shops für den Benutzer wie ein B2B-Konfigurator anfühlt. Auch dann, wenn die technische Basis reine Shop-Funktionalitäten ist.

Kategorisierung und Produktfilter als erste Auswahlebenen einsetzen

Viele Unternehmen geben auf ihren Seiten bereits in der Menü-Navigation die Möglichkeit, eine Vorauswahl der gesuchten Produkte zu machen. Hierbei unterscheidet man zunächst zwischen Oberkategorien des Produktsortiments und wird mittels Mausklick auf die jeweilige Unterseite verlinkt. Ähnlich lässt sich auch die Logik bei den ersten Auswahlschritten eines B2B-Konfigurators in einem B2B-Online-Shop gestalten, sodass die Nutzerführung einer Menüführung gleicht, aber wie eine Filtermaske erfolgt. Per Mausklick auf eine der Optionen kann man beispielsweise das bevorzugte Material oder Einsatzgebiet auswählen, die über eine grobe Filterung vorgegeben sind.
B2B-Konfigurator-Schaubild Filterung von Sensoren

Einsatzgebiete von Sensoren

Entscheidet man sich für eine Kategorie, werden anschließend nur noch alle Ergebnisse angezeigt, die zu dieser Kategorie passen. Weitere Eigenschaften können anschließend über zusätzliche Filter oder Kategorien ausgewählt werden, um sich dem gesuchten Produkt weiter anzunähern. Dieses Vorgehen wird auch „drill-down“ genannt. Werden hingegen die Ergebnisse erst nach Auswahl aller Filter und Optionen angezeigt, spricht man auch von einer zielorientierten Filterung.
Auf diese Weise lassen sich also einfache Kategoriebäume und Produktfilter bereits in Form mehrerer Ebenen eines B2B-Konfigurators gestalten. Bekannte Formate sind hierfür zum Beispiel ein Auswahlfenster oder Listing, die den B2B-Kunden durch ihre Übersichtlichkeit und der einfachen Bedienung ein besseres Nutzererlebnis bieten.

Variantenoptionen dienen zur besseren Selektierung

In einem B2C-Online-Shop sind Varianten beispielsweise Angaben der Schuhgrößen von Sportschuhen. Übertragen auf einen B2B-Online-Shop können Eigenschaften wie zum Beispiel Montagearten, elektrische Messbereiche oder auch Farben in einzelnen Varianten eines Grundproduktes als auswählbare Felder wie bei einem B2B-Konfigurator abgebildet werden.
Dabei werden die Eigenschaften des gewünschten Produktes bei der Wahl der Variante näher definiert. Gleichzeitig werden die Angaben immer konkreter und bieten dem Kundenservice die Möglichkeit, bei Rückfragen gezielter auf das spezifische Produktangebot oder passende Alternativen mit diesen Eigenschaften einzugehen.
Beim Beispiel Messgeräte ist es etwa entscheidend, ob man die Geräte mobil nutzen will, oder ob man sie in einer Anlage verbaut. In der mobilen Variante ist ein stoßsicheres und isoliertes Gehäuse wichtig, weshalb bei dieser Selektion die weiterführende Auswahl und Beratung gezielter auf tragbare Geräte – und dort verbaute Materialien – ausgerichtet werden kann.
B2B-Konfigurator-Schaubild Varianten von Messgeräten

Optionen zur Montage von Messgeräten

Produktindividualisierung als besondere Anforderung an B2B-Konfiguratoren

Im Bereich Produktindividualisierungen können es wiederum sehr unterschiedliche Anforderungen sein, die für B2B-Kunden erfüllt werden müssen. Abhängig vom Produkt und dem Einsatzgebiet können sich Unternehmenskunden etwa spezielle bekleb- oder bedruckbare Flächen für Hinweisschilder an Geräten wünschen.

B2B-Konfigurator-Schaubild Individualisierung von Kaffeeautomaten

Optionen zur Individualisierung

In der Praxis kann beispielsweise ein Schaubild des Produktes genutzt werden, um die individualisierbaren Bereiche im B2B-Konfigurator anzuzeigen. Für den jeweiligen Bereich können anschließend weitere Angaben wie Textinhalte zum Beispiel für Bedienungsanleitungen oder Bilder mit Sicherheitshinweisen hinterlegt werden. Für die Umsetzung als B2B-Konfigurator kann man für diese besonderen Anforderungen auf Plugins oder Erweiterungen für den Online-Shop zurückgreifen. Auf diese Weise ist es ebenso möglich, den B2B-Konfigurator selbst weiter zu spezifizieren.

Bundle-Konfigurator erleichtert die Produktzusammenstellung

Bei der Auswahl eines Bundles – die Zusammenstellung mehrerer ergänzender Artikel – können direkt verschiedene Produkte hinzugefügt werden, die das Grundprodukt erweitern. Das können je nach Ausgangsprodukt (etwa Schrauben) Zusätze wie passende Muttern oder Dübel sein. Möglich sind ebenso Verlängerungskabel oder Ersatzbatterien, aber auch zusätzliche Aufsätze z. B. Schleif- oder Polierscheiben für Maschinen können im Online-Shop mittels Bundles wie bei B2B-Konfiguratoren angeboten werden. Mit dieser Option ist es für die B2B-Kunden also ohne viel Aufwand möglich, weitere Komponenten oder Zubehörartikel zum Produkt einfach auszuwählen. Eine separate Suche entfällt dadurch.
Im Bundle-Konfigurator des Shopsystems können Unternehmen die jeweils passenden Produkte hierfür vorauswählen oder frei zusammenstellen lassen als konfigurierbare Bundles. Das kann zum Beispiel anhand von Daten geschehen, die auswerten, welche Produkte häufig gemeinsam erworben werden.
B2B-Konfigurator-Schaubild Bundles zu Schleifmaschinen

Zubehörempfehlungen für Schleifmaschinen

Der Unterschied hier ist, die Wahl von Filter, Kategorie oder Variantenoptionen beeinflussen das eigentliche Grundprodukt, während beim „Bundleing“ mehrere Produkte in den Warenkorb kommen, die zum gewählten Grundprodukt passen. Das Unternehmen erhält so einerseits den Überblick zum Lagerstatus „x Produkte für diesen Kunden müssen gepickt und eventuell montiert werden“ und andererseits entsteht für den Endkunden ein besseres Einkaufserlebnis: „ich kann mir konfigurieren und zusammenstellen, was ich kaufen möchte“. Insgesamt lässt sich also bereits mit diesen Funktionalitäten das Nutzererlebnis sehr viel effizienter gestalten. Der Kunde ist in der Lage, ein individualisiertes Angebot anzufordern und kann sich dazu beraten lassen oder er kann es bei weniger komplexen Produkten sogar direkt kaufen.
Stellt sich bei der Konzeption des B2B-Konfigurators schließlich heraus, dass Funktionsanforderungen beispielsweise zu komplex sind, um sie mit den besprochenen Optionen umzusetzen, gibt es weitere Lösungsansätze, die wir passend zu Ihren individuellen Problemstellungen gerne mit Ihnen besprechen können.