Artikeltitel B2B-E-Commerce-Trends 2022
Immer wieder beeinflusst der Onlinehandel mit Endkunden den B2B-E-Commerce. Seit Jahren sammeln B2B-Händler im privaten Umfeld Erfahrungen mit den Standards im B2C-E-Commerce. Dadurch wächst der Anspruch an den E-Commerce auch im beruflichen Umfeld.
Andere Vorbilder wie die E-Commerce-Plattform von Amazon zeigen hierbei eine mögliche Richtung für Innovationen und Modernisierungsmaßnahmen der B2B-Unternehmen auf. Mit den hier genannten B2B-E-Commerce-Trends für 2022 möchten wir weitere Anreize für Entwicklungspotential vorstellen.

Bereits seit einigen Jahren sind die Nutzung von Online-Marktplätzen und die Ansätze für Multichannel-Vertrieb bekannte B2B-E-Commerce-Trends. Und auch Topics wie Cross-Selling und Mobile Business verankern sich immer stärker in der Unternehmenskultur von B2B-Händlern. In diesem Artikel möchten wir auf neue oder ergänzende Trends eingehen, wie beispielsweise Social Commerce, der ganz eng mit Mobile Business verbunden ist. Beginnen wir direkt mit dem ersten B2B-E-Commerce-Trend.

B2B-E-Commerce Trend Nr. 1: Moderne Zahlungsmethoden werden wichtiger

Ein Beispiel für die Anlehnung an ein Vorbild aus dem B2C-E-Commerce ist die insgesamt gesteigerte Nachfrage nach digitalen Zahlungsmethoden auch im B2B-E-Commerce. Bereits in unserem Beitrag zu B2B-Zahlungsmethoden können Sie lesen, dass neben den beliebten Methoden Rechnungskauf und Lastschrift auch die Bezahlverfahren mit Kreditkarte und per PayPal an Häufigkeit zunehmen. Werden Transaktionen immer mehr über mobile Endgeräte etwa beim Kauf über soziale Netzwerke vorgenommen, so werden auch Angebote von Mobile Wallets – also Bezahlungen zum Beispiel mittels Google Pay oder Apple Pay – für den B2B-E-Commerce ebenfalls interessant.

Laut einer Studie von Finances Online (2021) bezahlen bereits 26 Prozent der B2B-Käufer mit Mobilen Wallets. Darüber hinaus ist es auch im B2B-E-Commerce wichtig, eine hinreichende Auswahl an Zahlungsmethoden anzubieten. Gerade vor dem Hintergrund größerer Nutzerfreundlichkeit sowie einer besseren Personalisierung ist es im Umgang mit Kaufinteressierten hilfreich, die vom Interessenten bevorzugte Zahlungsart auch anzubieten. Dadurch lassen sich die Abschlussraten steigen.

B2B-E-Commerce Trend Nr. 2: Schnellere Auftragsabwicklung gewünscht

Ein weiterer Trend schließt sich direkt an das Vorbild des B2C-E-Commerce an. Die Kunden im B2B-Commerce erwarten inzwischen immer schnellere Geschwindigkeiten und reibungslose Bearbeitung bei der Auftragsabwicklung. Um diese Ansprüche zu erfüllen, sollten die Unternehmen bestrebt sein, ihre Prozesse gerade auch im Onlinehandel stetig zu optimieren. Dabei sind einerseits die Vorgänge bei der digitalen Bestellung weiter zu vereinfachen. Andererseits zählen auch die weitere Automatisierung von Abläufen sowie eine transparente Kundenkommunikation zu konkreten Leistungen und die Verbesserung der Logistik dazu.

In einer Studie von McKinsey in 2021 zeigte sich, dass für amerikanische Kunden im Omnichannel-Einzelhandel wichtige Faktoren der Auftragsabwicklung vor allem mit der Logistik zusammenhängen. Die Ergebnisse lassen sich vielleicht nicht 1:1 auf europäische Verhältnisse übertragen, doch angesichts der anhaltenden Lieferkettenengpässe durch die Pandemie kann es sich lohnen, auch im B2B-Bereich bei der Prozessoptimierung besonders in diesem Bereich die Schaffung reibungsloser Abläufe voranzutreiben.

Grafik McKinsey zu US Omnichannel-Retail

B2B-E-Commerce Trend Nr. 3: Der Fokus auf Marketing und Social Media wächst

Ein weiterer Faktor ist, dass durch den Wegfall vieler Messeveranstaltungen in den letzten beiden Jahren das dafür veranschlagte Budget nicht ausgenutzt wurde. Stattdessen konnten Unternehmen stärker in die digitalen Bereiche investieren und ihre Social-Media-Auftritte ausbauen. Indem sich B2B-Unternehmen in sozialen Kanälen auch in 2022 besser aufstellen, können sie ihre digitalen Marketingaktivitäten ausweiten und ihre Interaktionsmöglichkeiten mit Kunden verbessern.

Mit seiner hohen Reichweite bietet der digitale Bereich für B2B-Commerce viel Potential für kundenzentrierte Strategien. Auch können Sie hier weitere Vertriebskanäle für den B2B-E-Commerce in Form von Social Commerce erschließen. Schnelle Verbesserungen von Webpräsenzen lassen sich ebenso mit der Auffrischung und Erweiterung vorhandener Inhalte erzielen. Mittels Content Marketing kann die Qualität der Inhalte im Online-Shop optimiert werden, indem etwa umfangreiche Informationen zu Produktsortiment und Anwendungsbereichen sowie professionelle Expertisen zur Verfügung gestellt werden. Sie müssen also nicht zwingend komplett neue Inhalte schaffen, da bereits die Aktualisierung vorhandener Inhalte einen positiven Effekt hat.

Auf diese Weise können B2B-Unternehmen auch das Vertrauen der Kunden in ihre Erfahrungen verbessern. Bei diesem B2B-E-Commerce-Trend in 2022 steht neben der digitalen Vernetzung des Unternehmens vor allem die Verbesserung der Kundenzufriedenheit und -interaktion im Fokus.

B2B-E-Commerce Trend Nr. 4: Reshoring statt Offshoring

Statt der Verlagerung der Produktionsstätten ins Ausland – dem Offshoring – suchen Unternehmen immer häufiger nach inländischen Produktionsstandorten. Damit soll die Abhängigkeit der Unternehmen von der globalen Logistik vermindert werden. Das Ziel ist es hierbei, die Beschaffung zuverlässiger, Lieferungen schneller und weniger störungsanfällig zu machen. Da die Produktionsverlagerung ins Ausland jedoch aus Gründen wie der Kostenreduktion durchgeführt wurde, sollten Sie bei einer Umstellung auf die neue Preisentwicklung achten.

B2B-E-Commerce Trend Nr. 5: Nachhaltigkeit und soziale Verantwortung

Man kann die Themen Nachhaltigkeit und Klimafreundlichkeit nicht genug betonen, so wichtig sind beide als B2B-E-Commerce-Trend auch in 2022. Die nachrückende Generation der Millenials achtet bei der Wahl eines Unternehmens immer mehr auf dessen ökologischen Fußabdruck. Das betrifft zum Beispiel die vom Unternehmen getroffenen Maßnahmen zur CO2-Neutralität und dessen Engagement bei der Reduzierung von Verpackungsmüll und Retouren. Vermeiden Sie dabei sogenanntes „Green Washing“, also nicht umweltschonende Maßnahmen als umweltfreundlich zu bezeichnen.

Zeigen Sie stattdessen mit konkreten Projekten, dass Sie ihre soziale Verantwortung ernst nehmen und gewinnen Sie dabei das langfristige Vertrauen der Kunden. Und noch wichtiger: Sprechen Sie darüber und nutzen Sie die Ihnen verfügbaren Kanäle, um über Ihr Engagement zu berichten und Kunden darauf aufmerksam zu machen. Das als Green Business beschriebene Verhalten umfasst die Corporate Social Responsibility, Compliance und Corporate Governance.

Zusammenfassend steht für die B2B-E-Commerce-Trends in 2022 besonders der Ausbau eines Omnichannel-Vertriebs mit kundenzentrierten Leistungen verstärkt im Fokus. Wenn Sie mehr über allgemeine Trends im Onlinehandel in 2022 erfahren möchten, finden Sie weitere interessante Informationen in unserem Beitrag zu E-Commerce-Trends in 2022.