Firmenjubiläum EXCONCEPT 10 Jahre Interview

Ein Interview mit den Geschäftsführern Marco Rieder und Uli Häfele

Wie schnell die Zeit vergeht. Gefühlt gestern hat Marco Rieder erst das Unternehmen gegründet und dieses Jahr feiern wir bereits unser 10-jähriges Jubiläum. Dazwischen hat sich natürlich viel getan, viel bewegt und vieles verändert. Womit alles anfing und wie sich EXCONCEPT in den letzten Jahren zur erfolgreichen E-Commerce-Agentur entwickelt hat, darüber sprechen die beiden Geschäftsführer Marco Rieder und Uli Häfele im Interview.

Lieber Marco, du hast EXCONCEPT damals ins Leben gerufen. Was war der Impuls, der dich dazu gebracht hat, eine E-Commerce-Agentur auf die Beine zu stellen?

Marco:

Ich habe damals schon meine Fachinformatiker-Ausbildung in Internetagenturen gemacht und fand die Projektarbeit mit Kunden superspannend. Und da war für mich klar, ich will selbst Werte schaffen und Kundenprojekte machen. Es macht Spaß und es ist etwas ganz anderes, wenn man eine eigene Firma und mehr Verantwortung, aber auch eine größere Entscheidungsfreiheit hat. Ein „nine to five“-Tag kam für mich auch einfach nicht in Frage.

Und wie kam es zum Namen EXCONCEPT?

Marco:

Ich habe Jahre davor in einer Bar gearbeitet, die Exlibris hieß. Beim Namen EXCONCEPT habe ich mich davon inspirieren lassen. Denn es sollte nicht nur kurz sein, sondern es sollte etwas Kreatives drinstecken. Kreativität braucht man für die Projekte, gerade wenn man manchmal andere Wege bei der Umsetzung geht und mit dem Bezug zur Konzeption wird diese Kreativität auch im Namen ausgedrückt.
Profilbild Marco Rieder

Marco Rieder - Gründer und CEO EXCONCEPT

„Ich möchte von Bewerbern und Kollegen wahrgenommen werden wie ein Unternehmen, in dem sie gerne arbeiten und ich möchte von Kunden so wahrgenommen werden wie eine Firma, der sie gerne einen Auftrag erteilen.“

Profilbild Uli Häfele Geschäftsführer EXCONCEPT

Uli Häfele - CEO EXCONCEPT

„Ein Erfolgsrezept? Ich habe keines, denn Erfolg ist nicht das Entwickeln der Theorie, wie werde ich erfolgreich, sondern das Vermeiden von Misserfolg.“

Lieber Uli, du bezeichnest dich selbst als E-Commerce Urgestein. Wie lange bist du schon in der Branche tätig und welches Potential hast du damals in EXCONCEPT gesehen, als du zum Unternehmen gekommen bist?

Uli:

Einfache Antwort – seit 1999 bin ich im E-Commerce tätig und Marco war natürlich einer der Hauptbeweggründe – wir kennen uns aus der Agentur, in der er seine Ausbildung gemacht hat, und er ist genau die Art Mensch, mit der man ein Business zusammen aufbauen sollte. Wir haben dann 2014 angefangen zusammen zu arbeiten und 2018 bin ich dann vollends bei EXCONCEPT eingestiegen.
Der zweite wichtige Punkt kam aus meiner eigenen Historie. Ich war schon bei anderen Agenturen im Vertrieb tätig und eine Erkenntnis dort war: eine durchschnittliche Agentur kann großartige Kunden an Land ziehen. Sie schafft es aber nicht, diese Kunden trotz des hohen Aufwandes langfristig zu betreuen. Bei diesem Thema waren wir sofort einer Meinung und wollten das gerne ändern.

Marco, woran erinnerst du dich noch am ehesten aus der Anfangszeit und was waren deine Ziele für das Unternehmen?

Marco:

Ich erinnere mich zum Beispiel noch an eine Geschichte vom Anfang, als eine regionale Bank – einer unserer ersten Kunden – zum Kennenlernen im Büro vorbeikommen wollte. Bis dahin ging ich immer für Termine zum Kunden und man hat nicht gesehen, dass zu diesem Zeitpunkt nicht viele Leute hinter EXCONCEPT stehen – quasi niemand außer mir. Vor dem Kundenbesuch stellte ich dann einfach drei weitere Tische mit Arbeitsunterlagen und Monitoren ins Büro und es sah einfach nach einem geschäftigen Betrieb aus. (lacht)

Seither hat sich einiges geändert, aber nicht so sehr die Ziele. Von Anfang an wollte ich eigene Ideen verwirklichen, eigene Kundenprojekte umsetzen und die Energie, die ich reingesteckt habe auch dem Kunden verfügbar machen. Dazu gehört natürlich auch der Aufbau eines genialen Teams.

Dienstreisen für Exconcept

Marco unterwegs zu Kundenterminen

Was war euer schönster Moment in den letzten zehn Jahren bei EXCONCEPT?

Messebesuch von EXCONCEPT

EXCONCEPT beim Messebesuch 2015

Uli:

Schöne Momente gab es so viele, ich kann keinen konkreten nennen, aber die Entwicklung des Teams und des Unternehmens war mein persönliches Highlight.

Marco:

Ich kann hier nur ein paar nennen: Das erste Jahr mit einer Millionen Euro Umsatz vor einigen Jahren, die Eröffnung des Büros in Belgrad oder der Umzug in die Räume im Stuttgarter Westen. Außerdem ist da plötzlich ein ganzes Team von Leuten, die bestimmte Aufgaben für dich übernehmen: beispielsweise der Vertrieb oder das Marketing, die super funktionieren, oder auch die Projektteams, die ihre Sache hervorragend machen.

Ihr ergänzt euch sehr gut bei der Führung von EXCONCEPT. Was schätzt ihr am jeweils anderen bei der Zusammenarbeit?

Uli:

Was ich extrem an Marco schätze, ist, dass er nicht nachtragend ist. Bei uns entwickelt sich kein langjähriger Zwist wie bei vielen anderen Firmen, das ist eine großartige Sache. Ich selbst bin an sich auch nicht nachtragend, denn ich bin diesbezüglich sehr vergesslich. (lacht)

Marco:

Also an Uli schätze ich besonders seine enorm analytische Herangehensweise an komplexe Sachverhalte, das ergänzt sich schon ganz gut.

Uli:

Ein wichtiger Punkt ist, dass wir beide einsehen, dass wir nicht perfekt sind. Vielleicht nicht immer im ersten Moment, aber irgendwann kommt die Situation, in der man merkt, der andere hatte doch recht. Wir können uns das eingestehen und das ist ganz wichtig für die gute Zusammenarbeit.

Marco:

Wir setzen uns dann hin und diskutieren es aus. In der Beziehung ist Uli eher der Realist und ich bin eher der Optimist.

Marco:

Und wenn man als Unternehmer die Vorstellung vertritt, man hat alles gesehen oder weiß alles besser, wird man von einer Finanzkrise oder Corona-Pandemie oder irgendetwas, was noch nie zuvor dagewesen ist, überrollt. Da ist es gut, bereit zu sein, Neues zu probieren und mal anders heranzugehen. Aber auch zu akzeptieren, dass Bisheriges falsch ist oder nicht mehr funktioniert.
Fun beim Fotoshooting

Geschäftsführer Uli und Marco

Was sind Fun-Facts über EXCONCEPT, die euch einfallen?

humorvoller Mitarbeiter
Kollegen in der Mittagspause

Abwechslungsreicher Büroalltag

Uli:

Ein interessanter Fakt, der mit wirklich über Jahre im Gedächtnis geblieben ist, ist ein Pikachu-Kostüm, das irgendwann in der Firma aufgetaucht ist und regelmäßig von Mitarbeitern getragen wurde.

Marco:

Ja, das habe ich irgendwann mal zu einem Anlass gekauft, der mir nicht mehr einfällt und plötzlich hatte es einer unserer langjährigen Entwickler dann an dem Tag getragen. Auch andere Kollegen sind ab und an damit rumgelaufen.

Ein andermal wollte ein größerer Kunde gerne ein Meeting bei uns mit 16 Leuten machen, kurz nachdem wir in die Rotebühlstraße 115 gezogen sind. Hier hatten wir noch keinen großen Besprechungsraum. Daher habe ich kurzerhand am nächsten Tag aus dem Büroraum der Projektleiter einen größeren Besprechungsraum gemacht und den Kollegen andere Räume gegeben.

Bei einer anderen Gelegenheit bezahlte ein Kunde – eine kleine, aber feine Brauerei – die Supportleistungen in Naturalien. Der Paketbote erschien dann mit 25 Kisten Bier bei uns.

Seit einigen Jahren hat EXCONCEPT auch eine Tochterfirma in Serbien. Wie kam es dazu?

Uli:

Begonnen hatte es zu einer Zeit, als ich noch als Interimsmanager bei einer Software-Firma mit einer Entwicklung in Indien tätig war. Hier hatte ich sehr viel mit Offshoring zu tun. Gleichzeitig stand ich noch mit einer Agentur aus dem Rheinland im intensiven Austausch, deren Aufbauprojekt einer Entwicklungsabteilung in Serbien scheiterte. Damit kam der Ball ins Rollen und Marco und ich haben uns über Integrationsmöglichkeiten unterhalten.

Marco:

Das war zu einer Zeit, als wir ein enorm hohes Auftragsvolumen aber nicht genügend Entwickler hatten. Also bin ich nach Serbien geflogen, um mir das anzusehen. Vor Ort fand ich das Land, die Menschen und die Stadt geil. Auch die Leute, die für uns arbeiten sollten, waren fantastisch. Nach einer Weile wollten wir eine eigene Firmenkultur etablieren und haben uns schließlich ein eigenes Büro zur Gründung der Tochterfirma gesucht.

Uli:

Der serbische Standort war also nicht geplant, er kam durch die gute Gelegenheit Zustande. Dank der tollen Menschen, dem hohen Ausbildungsstand und der ausgezeichneten Zusammenarbeit hat er sich als sehr gute Entscheidung bewährt.
Ein paar Kollegen aus Serbien

Einige unseres Teams aus Serbien

EXCONCEPT entwickelt sich stetig weiter. Was ist euer Erfolgsrezept?

Marco:

Die passende Antwort darauf ist natürlich der klare Fokus auf E-Commerce-Projekte in einer kundenzentriert arbeitenden Organisation. Das was wir tun, tun wir in den seltensten Fällen zum ersten Mal. Deshalb haben wir bei der Abwicklung der Projekte auch eine gute Geschwindigkeit bei gleichbleibend hoher Qualität.

Uli:

Ein Erfolgsrezept? Ich habe keines. Es gibt ein Buch von Rolf Dobelli, in dem er über den Survivor Bias schreibt, dass man Friedhöfe besuchen sollte. Dort liegen dann all die guten aber erfolglosen Musiker. Wenn ich den einen erfolgreichen Musiker frage, warum er erfolgreich war, bekomme ich kein Rezept, sondern seine zufällige Erfolgsgeschichte. Viel wichtiger ist es, alle nicht erfolgreichen Musiker zu fragen, warum sie gescheitert sind.
Erfolg ist harte Arbeit und viel lernen und schauen, dass man das Richtige tut und respektive das Falsche lässt – oder maximal einmal macht. Aber es gibt kein Rezept, denn viel hängt vom richtigen Zeitpunkt ab. Es ist also besser, jeden Tag neu zu überlegen, was muss ich tun und was muss ich sein lassen. Das ist viel wichtiger als ein „Rezept“ im falschen Moment.

Am Erfolg maßgeblich beteiligt sind die Kunden. Welches Kundenprojekt ist euch nachhaltig in Erinnerung geblieben?

Marco:

Es sind gar nicht mal so die Projekte, sondern es sind die Kundenbeziehungen an sich, die in Erinnerung bleiben, weil wir nie nur das Projekt sehen. Ist so ein Projekt fertig, geht es für uns mit der Kundenbetreuung weiter. Daher schauen wir uns lieber den gesamten Kunden an. Für eine wirklich erfolgreiche und gute Kundenbeziehung kann ich den frechverlag nennen.

Uli:

Da kann ich Marco nur zustimmen. Neben dem frechverlag zählt im positiven Sinn auch ein Kunde wie Krug und Priester dazu. Das sind noch nicht mal unsere größten Kunden, sondern die langjährigen Kunden, die uns zeigen, da haben wir alles richtig gemacht.

Wie soll EXCONCEPT zukünftig wahrgenommen werden, als Arbeitgeber aber auch als Agentur?

Uli:

Agenturgeschäft ist Geschäft, das nur durch Mitarbeiter funktioniert. Das heißt, als Agentur möchte ich als der beste Arbeitgeber für meine Mitarbeiter wahrgenommen werden, den es gibt. Weil es nur dadurch überhaupt funktionieren kann. Auf der anderen Seite ist man als Agentur verlässlicher Partner für den Kunden. Das heißt, man muss beim Kunden das Know-how ausfüllen, das er nicht selbst im Haus haben kann. Also der verlässliche Partner sein sowie der Erfolgsgarant für E-Commerce. Das ist das, was ich erreichen will – nein, was wir schon erreicht haben – und was ich weiterhin nach außen tragen will.

Marco:

Ich sehe das genauso. Klar gibt es zeitweise mal kleinere Probleme oder einen unzufriedenen Kunden, weil auch bei uns mal nicht alles rund läuft. Aber grunsätzlich möchte ich an der Außenwirkung gegenüber Kunden nichts ändern und wünsche mir weiterhin eine so gute Zusammenarbeit. Bei der Wahrnehmung als Arbeitgeber haben wir durch das schnelle Wachstum noch ein paar Aufgaben vor uns, aber auch das ist nichts, das unmöglich ist.

Rückblickend muss ich zum Schluss sagen: krass, wie das so alles geworden ist – das hätte ich vor zehn Jahren nicht gedacht. Die damalige Zielstellung hat sich heute erfüllt, aber die Ziele und die Ideen haben sich inzwischen geändert. So gibt es immer etwas zu tun und wir bleiben an der guten Arbeit dran.

Uli:

Ich freu mich auf die nächsten 10 Jahre.
Mitarbeiter im Gespräch

EXCONCEPT Office-Talks

Vielen Dank, dass ihr euch die Zeit zum Gespräch genommen habt.