Unterschied Shopware 5 6

Die Auswahl eines geeigneten Shop-Systems für das E-Commerce-Vorhaben ist nicht einfach. Verschiedene Kriterien wie Usability und Funktionsumfang spielen eine wichtige Rolle. Unser Guide zeigt Ihnen, was Sie bei Shopware 5 und 6 erwarten können und wo die Unterschiede liegen.

Shopware 5 ist für viele ein seit Jahren zuverlässiges Online-Shopsystem und auch Shopware 6 hat seit seiner Veröffentlichung großes Potential, sich ebenfalls als fester Bestandteil auf dem Shopsysteme-Markt zu etablieren. Natürlich stellt sich mit der neuen Version für viele Online-Shopbetreiber die Frage, ob man bei seinem altbekannten System bleibt oder sich nicht sogar ein Wechsel lohnt? Und Neueinsteigern in den E-Commerce hilft ein direkter Vergleich, um zu sehen, welche Version von Shopware besser zu ihren Anforderungen an einen Online-Shop passt. Um Ihnen bei der Entscheidungsfindung zu helfen, haben wir für Sie die beiden Versionen verglichen.

Besonderheiten beim Wechsel zu Shopware 6

Shopware 6 gilt als sogenanntes Major Update. Es kann nicht wie ein normales Update eingespielt werden und erfordert eine komplette Shop-Migration. Der Grund dafür ist der unterschiedliche Aufbau des neuen Shopsystems, welches sich durch die stärkere Trennung von Shop-Frontend und -Backend wesentlich von Shopware 5 abhebt. Betrachten Sie es daher eher wie einen Wechsel des Shopsystems, da sich auch die Handhabung der Shop-Software unterscheidet.

Support und technische Unterstützung von Shopware 5

Angesichts der Tatsache, dass Shopware 6 bereits gefragter Nachfolger von Shopware 5 ist, können wir Sie beruhigen: unser Support und unsere vollste Unterstützung im Umgang mit Shopware 5 ist Ihnen weiterhin sicher. Darüber hinaus versorgt das Shopware-Team seine Kunden bis einschließlich Juli 2021 mit regulären Releases und neuen Features zu Shopware 5. Bis Juli 2023 erscheinen weiterhin Releases zu Bugfixes und bis Juli 2024 veröffentlicht Shopware auch Sicherheitsupdates regelmäßig.

Shopware 5 und 6: Vorteile und Unterschiede

An dieser Stelle lohnt ein direkter Vergleich beider Systeme, denn obwohl Shopware 6 viele der Shopware-5-Funktionen übersichtlicher und leichter verständlich macht, sind auch andere Komponenten zu beachten. Neben der Kompatibilität, der von Ihnen eingesetzten oder gewünschten Erweiterungen, sind auch alle weiteren Anforderungen ausschlaggebend, die Sie an Ihren Online-Shop und dessen Funktionsumfang stellen.

Shopware 5

Shopware 6

Grundaufbau des jeweiligen Shopsystems

Modulares System mit klassischer Verbindung von Front- und Backend

Shopware 5 arbeitet mit einem modularen Aufbau, der einerseits die Anbindung an verschiedene Drittsysteme ermöglicht und andererseits die beiden Oberflächen Frontend und Backend als stabile Verbindung versteht. Beide Systemteile werden gemeinsam auf einem Server gehostet. Mittels entsprechender Anbindungen können Sie weitere Vertriebskanäle ergänzen. Anpassungen und Arbeiten im Backend sind über die mobile Ansicht jedoch nicht möglich.

Shop-Backend flexibel mit verschiedenen Nutzeroberflächen kombinierbar

Shopware 6 ist auf Grundlage des API-First-Ansatzes entwickelt worden, um ein für den Headless Commerce sehr flexibles Shopsystem zu erhalten. Durch die Trennung von Frontend und Backend können Sie jede beliebige Benutzeroberfläche an den Online-Shop andocken und darüber organisieren. Ein Hosting von Frontend und Backend ist auf jeweils unterschiedlichen Servern möglich. Arbeiten und Anpassungen am Online-Shop können Sie auch mobil durchführen.

Benutzerfreundlichkeit und Handling

Desktop-ähnliches Backend mit Menü-Fenstern oder eine übersichtliche Menüleiste mit Farbcodierung für Funktionsbereiche

Hier bietet Shopware 6 klare Vorteile für den Benutzer. Der Administrationsbereich sowie die Inhaltsbereiche im Backend sind klarer strukturiert und weisen eine hohe Benutzerfreundlichkeit dank einfacher Bedienung auf. Den entsprechenden Input der Shopware-5-Nutzer konnten die Entwickler in ein verbessertes Handling für Shopware 6 direkt einfließen lassen. So wird mit Shopware 6 auf die desktop-ähnliche Bedienung mittels Fenster wie bei Shopware 5 verzichtet. Der Aufbau des Backends erinnert nun stärker an Bedienoberflächen von diversen Content-Management-Systemen mit linker Menüleiste.

Varianten bei Artikeln und die Pflege von Kategorien

Alle Einstellungen für Datenpflege zusammengefasst in einem entsprechenden Optionsfenster

Die Varianten von Artikeln sind bei Shopware 5 über ein Optionsfenster anzulegen, in dem Sie ebenfalls alle wichtigen Einstellungen vornehmen können. Die einzelnen Kategorien lassen sich bequem über Kategoriebäume verwalten, wobei jeder Sprache ein eigener Kategoriebaum zugeordnet ist. Die Verwaltung verschiedener Sprachen ist dadurch vereinfacht.

Schritt-für-Schritt-Erstellung von Artikel-Varianten

Shopware 6 hat für die Bearbeitung von Varianten bei Produkten eine neue Logik für eine schrittweise Erstellung erhalten. So weist die Shop-Software neben neuen Variantenmodulen einen Generator auf, um einzelne Varianten zum Beispiel auszuschließen. Da Varianten bei Shopware 6 als eigenes Produkt gelten, können Sie diese separat verwalten. Des Weiteren besteht die Möglichkeit, eigene Kataloge für jeden Channel anzulegen.

Medienverwaltung der Shop-Systeme

Komprimierter Medienupload möglich

Die Verwaltung der Medien bei Shopware 5 gestaltet sich einfach und übersichtlich. Neben dem Hochladen der Medien können diese zugleich komprimiert werden.

Automatische Kategoriezuordnung von Medien

Shopware 6 erweitert diese Funktionalität von Shopware 5, sodass eine automatische Zuordnung zu Kategorien erfolgen kann. Sie können sich die Stellen, an denen die Medien im Online-Shop verwendet werden, anzeigen lassen.

Verkaufskanäle und Bestellungen

Einheitliche Steuerung aus einem Backend

Shopware 5 hat für die klare Unterteilung der Verkaufskanäle die Aufteilung nach Haupt-, Sub- und Sprachshops gewählt. Auf diese Weise können Sie gleich mehrere Online-Shops aus demselben Backend heraus steuern. Für die Verbindung zu Marktplätzen muss eine entsprechende Anbindung eingerichtet werden. Bei der Verwaltung der Bestellungen ordnet Shopware 5 jeder Bestellung auch eine Lieferung zu, wobei eine Unterscheidung beziehungsweise Trennung von Beidem nicht möglich ist.

Neue Logik mit direkter Verbindung zu Marktplätzen

Der Sales Channel von Shopware 6 verfügt dank einer neuen Logik über eine direkte Verbindung aus dem Shopware-Backend zu Amazon und anderen Marktplätzen. Zusätzlich liefert Shopware 6 eine Erweiterung zu den bisherigen Shopeinstellungen, indem ein einzelner Verkaufskanal jetzt direkt die entsprechende Kundengruppe oder Zielsprache anspricht. Bestellungen kann Shopware 6 in eine Bestellung oder eine Lieferung aufteilen.

Multichannel und Internationalisierung

Sprach-Shops zur Internationalisierung

Wie schon im vorherigen Abschnitt angesprochen, sind Sub- und Sprachshops die Kanäle zur Internationalisierung bei Shopware 5. Um darüber hinaus eine Multichannel-Strategie zu betreiben, ist bei Shopware 5 die Implementierung von Plugins vonnöten.

Multichannel dank frei andockbarer Benutzeroberflächen

Shopware 6 entwickelt die Sub- und Sprachshops weiter, die jetzt über eine Channel-Logik erstellt werden können. Multichannel-Verkäufe sind im Standard des Online-Shops möglich, da mit dem Headless-Commerce-Ansatz die Bestellung über verschiedene Benutzeroberflächen hinweg durchführbar ist.

Anbindungen und Erweiterungen

3500 Erweiterungen für Shopware 5 verfügbar

Bei Shopware 5 können Shop-Betreiber auf eine Vielzahl an Addons und Plugins verschiedener Entwickler zugreifen. Im Shopware-Store sind dafür über 3500 Erweiterungen für Shopware 5 erhältlich. Bei der Anbindung weiterer Systeme wie Warenwirtschaft, Portale, Controlling- und Marketing-Tools ist eine technische Unterstützung für die problemlose Anbindung der Ergänzungen zu empfehlen.

Bereits mehr als 200 Erweiterungen für Shopware 6 erhältlich

Shopware 6 erlaubt das automatische Hinzufügen von Integrationen. Im Shopware-Store stehen dem neuen Shop-System bereits mehr als 200 Plugins zur Verfügung, die mit Version 6.1 kompatibel sind. Hier dauert es noch eine Weile, bis die Vielfalt der Erweiterungen von Shopware 5 erreicht wird.

Automatische Prozesse und Rule Builder

Automatische Prozesse mit technischer Hilfe erstellbar

In Shopware 5 können Sie automatisierte Prozesse mit geringem Aufwand (etwa mittels Cronjobs) einrichten. Sie benötigen jedoch weitere Regeln, damit diese funktionieren. Hier ist eine zusätzliche Unterstützung durch einen Entwickler empfehlenswert, um die Durchführung der automatischen Prozesse ordnungsgemäß anzustoßen.

Rule Builder zur Anpassung des Shop-Systems an unternehmenseigene Prozesse

Der Rule Builder von Shopware 6 vereinfacht diese Funktionalität und soll es neben Entwicklern auch Anwendern ermöglichen, verschiedenste Regelsets selbst zu erstellen, zum Beispiel für spezielle Kundengruppen. Die Anwender können gemäß dem Wenn-Dann-Prinzip Regeln aufstellen, um eigene Geschäftsprozesse in das System zu implementieren. Dadurch passt sich die Shop-Software an den Workflow im Unternehmen an. Der Rule Builder verfügt über wichtige Standardkomponenten und lässt sich per Plugin-System erweitern.

Feature: Themenwelten

Einkaufswelten für Nutzer-relevante Inhalte

Shopware 5 verfügt über die sogenannten Einkaufswelten. Dabei handelt es sich um spezifische Themenseiten, die als Kategorieseiten auf besondere Inhalte hinweisen und vom Shop-Betreiber erstellt, verwaltet und bearbeitet werden können.

Erlebniswelten mit zusätzlichen Optionen

Shopware 6 benennt diese Themenseiten in Erlebniswelten um und ermöglicht zusätzlich zu den bisherigen Funktionen eine Bearbeitung über die Detailseite. Angesichts der vielfältigen möglichen Benutzeroberflächen vereinfachen responsive Standardelemente die Nutzung. Inhaltsseiten, Formulare und Blogs können Sie mittels Erlebniswelten ebenso gestalten.

Design – responsive, ansprechend, Shopware

Beide Systeme legen den Fokus auf eine ansprechende und kundenfreundliche Präsentation der Produkte sowie zusätzlicher unternehmensrelevanter Inhalte und Funktionen. Sie lassen sich individualisieren und können auch an das Corporate Design des Unternehmens angepasst werden.

Technische Daten

Gute Performance mit MySQL und Elasticsearch

Shopware 5 erreicht mit dem Einsatz von Elasticsearch und MySQL eine gute Performance. Schon ab der Community Edition ist eine Leistungssteigerung des Online-Shop-Systems spürbar. Das Backend läuft auf dem Framework Ext.JS und ist nicht responsive. Für das Template-System wird Smarty verwendet.

Verringerte Ladezeiten und zukunftsfähiger API-First-Ansatz

Die technischen Neuerungen bei Shopware 6 zielen auf weitere Verbesserungen der System-Performance ab und verringern die Ladezeiten maßgeblich. Im Einsatz sind bekannte Systeme wie Symfony, Vue.js von Javascript für das Backend sowie Bootstrap 4, die die Einarbeitungszeit in das Shop-System erleichtern.

Die hinter Shopware 6 liegende Technologie ist dank des API-First-Ansatzes flexibel und zukunftssicher aufgestellt, da es die parallele Anbindung verschiedenster Verkaufskanäle mit gleichzeitiger Steuerung zentraler Prozesse ermöglicht und passende Inhalte kanalspezifisch sowie zielgruppengerecht ausspielen kann.

Übersicht Unterschied Shopware 5 6

Shopware 6 – ein performanter und würdiger Nachfolger

Shopware 5 bringt alle entscheidenden Funktionen und Features eines modernen Shop-Systems mit und kann Ihre Kunden im Online-Geschäft mit kundenfreundlicher Bedienung sowie inhaltlichen Extras begeistern. Als Shopbetreiber sind Sie in der Lage, verschiedene Online-Shops mit unterschiedlichen Sprachen aus einem Backend heraus – aber nicht von unterwegs aus – zu steuern. Vielfältigste Funktionen wie Kundengruppen, Artikelvarianten, Kategoriebäume, Rabattfunktionen und die Möglichkeit, alle gewünschten Erweiterungen anzubinden, unterstützen Sie im täglichen Geschäft. Auf die Unterstützung eines Entwicklers sollten Sie an vielen Stellen zur Umsetzung einer Best-Practice-Lösung nicht verzichten.

Shopware 6 ist die zukunftsorientierte Lösung für Online-Shops, die auf unterschiedlichsten Vertriebskanälen erreichbar sein sollen und alle Kanäle aus einem Backend heraus organisieren. Für diesen Headless-Commerce-Ansatz wurde die Struktur grundlegend überarbeitet. Das Shop-System hat in verschiedenen Bereichen Funktionen ergänzt oder für ein einfacheres Handling verbessert. Neben den schon von Shopware 5 bekannten Funktionen sind die Features Erlebniswelten und Rule Builder entscheidende Neuerungen, wobei die Erlebniswelten die früheren Einkaufswelten ersetzen und in einigen Details wie Blog-Gestaltung ergänzen. Der Rule Builder ermöglicht Ihnen stärker als zuvor ohne tiefgreifende Programmierkenntnisse Ihre Geschäftsprozesse im Shop-System abzubilden und eigene Regeln im Bestellprozess einzupflegen.

 

Der individuelle Anwendungsfall ist wesentliches Entscheidungskriterium für oder gegen eine bestimmte Shop-Software. Gerne beraten wir Sie welche Shopware Version besser zu Ihnen passt.